Was ist Meditation?
In diesem Artikel, möchte ich dir einen Überblick über Meditation in der Theorie geben. Ein bisschen Hintergrundwissen, damit du den Grund verstehst, warum Meditation und Entspannung so wichtig ist und immer wichtiger wird. Wir klären Fragen wie: was versteht man unter Meditation, welche Formen gibt es, warum hilft es uns und wie fängt man damit am besten an? Zudem erzähle ich dir, warum am Besten jeder täglich meditieren sollte.
Was bedeutet Meditation?
Von Außen betrachtet mag Meditation als langweiliges rumsitzen erscheinen, wo doch eh auf keinen Fall die Gedanken ruhiger werden, sondern eher lauter, weil man ja gar nichts macht. Aber das ist es nicht. Es gibt auch Meditation in Bewegung, Gehmeditationen beispielsweise oder auch Yoga. Wenn ich rumsitze, dann bin ich gelangweilt, schaue Fernweh oder mache einfach nichts. In der Meditation fokussiere ich mich auf etwas, sei es mein Atem oder ein Mantra. Ich lerne dabei meinen Geist zu kontrollieren, zu steuern. Wenn wir meditieren, kommen wir uns selbst Stück für Stück näher, werden authentischer, selbstsicherer und finden mehr und mehr zu uns.
Meditation trainiert unserem Gehirn einfach mal nichts zu tun, stillzuhalten. Was für uns sehr schwierig ist, denn unserem Gehirn wird ständig irgendwas abverlangt. Es wird zu Höchstleistungen gedrängt, mit Bildern, Tönen, Gesprächen, Nachrichten und allem zugedröhnt. In unserem Gehirn kreisen ständig Gedanken, das ganze Gehirn ist voll davon, somit im Dauerdienst und dabei ziemlich gestresst und unkonzentriert.
In den ruhigen Momenten der Meditation übt man gezieltes Abschalten, damit unsere Zentrale im Kopf sich regenerieren kann. Unser Gehirn benötigt diese Pause, damit es ganz in Ruhe und entspannt, einfach mal nichts tun kann. Es ist pure Erholung für unser Gehirn und Stressabbau, der sich auf den ganzen Körper auswirkt!
Es gibt verschiedene Formen der Meditation. Diese sprechen unterschiedliche Sinne an und wirken auf unterschiedliche Weise.
Die Achtsamkeitsmeditation ist mit am bekanntesten. Hier konzentriert man sich bewusst auf etwas, den eigenen Atem, Umgebungsgeräusche, Gedanken oder Gefühle. Entwickelt wurde diese Form von Jon Kabat-Zinn, einem amerikanischen Molekularbiologen. Er hat nachgewiesen, dass sich dadurch viele gesundheitliche Probleme von chronischen Schmerzen bis hin zu psychischen Störungen besserten. Natürlich verbunden mit regelmäßiger Praxis.
Vipassana-Meditationen haben ein noch höheres Ziel. Auf der Grundlage der Achtsamkeitsmeditation und den gewonnen Einsichten wird hier das wahre Ich oder das Einssein aller Dinge gefunden.
Eine weitere Form der Meditation ist Visualisierung. Hier werden bewusst Bilder vor seinem inneren Auge hervorgerufen. Dabei wird die Phantasie und das Vorstellungsvermögen angeregt. Vielen Menschen hilft diese Form besonders gut zu entspannen und sich vom Alltag zu lösen.
Chakra-Meditation ist eine Form, die sich mit den 7 Energiezentren des Körpers, den Hauptchakren die auf der Achse zwischen Beckenboden und Scheitel liegen, beschäftigt. Ziel ist es hier den Energiefluss anzuregen und ein Ungleichgewicht aufzulösen.
Bei der aktiven Meditation können Alltagsaktivitäten neu und aufmerksam erledigt werden. Hierunter zählen beispielsweise auch Gehmeditationen, auch das Warten an der Bushaltestelle kann hier genutzt werden. Yoga oder Qi Gong zählen ebenfalls dazu. Es wird sich einfach voll auf das konzentriert, was man gerade macht, sei es Hände waschen, Essen kauen, Zähneputzen usw.
Liebe und Dankbarkeit senden wir bei Metta-Meditationen zuerst uns selbst und dann Menschen, die wir mögen, dann Menschen die uns weniger sympathisch sind und auch allen Lebewesen. Das klingt etwas komisch und vielleicht auch nutzlos, aber irgendwann versteht man diesen Gedanken immer besser. Dadurch wird die Einstellung der Welt und anderen Menschen gegenüber positiver und man selbst bleibt ein wenig glücklicher.
Ich beispielsweise praktiziere sehr gerne Dankbarkeit am Ende meiner Praxis und meiner Yogakursen. Ich verbinde dankbar sein immer mit dem Gefühl der Liebe und schenke mir von innen raus eine positive Energie.
Soweit mal zu ein paar Formen der Meditation, weiter bzw. tiefer eingehen möchte ich in diesem Artikel nicht. Lieber möchte ich dir erklären, warum wir meditieren sollten. Vielleicht kann ich dich so ja noch mehr davon überzeugen es selbst zu probieren. :-)
Warum also ist meditieren so gut?
Meditation bringt und unserem inneren, unserer inneren Stimme näher und hilft uns unsere Gedanken zu sortieren. Dank Meditation können wir unseren Geist schulen und kontrollieren. Wir lernen mit negativen Gedanken und Gefühlen umzugehen, lernen uns selbst kennen und finden so leichter unseren Platz im Leben. Außerdem geht es uns, wenn wir meditieren deutlich besser. Wir fangen an im Hier und Jetzt zu verweilen. Meditation lehrt uns, dass wir an der Vergangenheit nichts verändern können und die Zukunft noch gar nicht existiert. Es bringt uns somit nichts ewig in unseren Gedanken in der Vergangenheit zu schwelgen oder uns eine Zukunft auszumalen, die noch gar nicht existiert und wir auch nicht wissen, wie sie aussieht. Wir können nur den aktuellen Moment beeinflussen!
Während wir meditieren kommt unser Geist zur Ruhe und kann entspannen. Denn dieser ist täglich damit beschäftigt alles aufzunehmen, zu sortieren, zu bewerten und verarbeiten. Es hilft uns also effektiv dabei Stress zu reduzieren, wirkt ausgleichend und so können wir mit Schwierigkeiten besser umgehen, auch der Umgang mit Menschen bleibt in heiklen Situationen freundlicher und friedlicher. Zudem schenkt es uns mehr Klarheit im Alltag, wir werden gelassener und dadurch erfreut sich auch unsere Gesundheit.
Meditation ist gut für unseren Körper, den Geist und die Seele. Dafür gibt es inzwischen auch Wissenschaftliche Forschungsergebnisse.
Beispielsweise fanden Wissenschaftler in Harvard heraus, dass Personen die mindestens zwei Monate lang regelmäßig meditieren eine ganzer Reihe aktivierter Immun-Gene haben. Auch Verdauungsorgane, die durch Stress nicht vollständig durchblutet werden, werden mit Hilfe von Meditation und der daraus resultierenden Stressreduktion wieder gut durchblutet und können so ihrer Arbeit nachgehen. Meditation setzt im Körper produziertes Morphium frei, was den Herzschlag, die Atemfrequenz und den Blutdruck senkt. Auch Stresshormone wie Dopamin und Noradranalin werden reduziert.
Auf unseren Körper und Organismus konnte durch Meditation nachgewiesen werden, dass die Zellgesundheit und das Immunsystem gestärkt werden. Meditieren senkt den Blutdruck und den Anteil der Stresshormone im Blut und unterstützt das Verdauungssystem.
Wenn wir meditieren, wird in unserem Gehirn die Bildung neuer Verbindungen angeregt, dadurch können ganze Hirnareale größer werden. Das wird Neuroplastizität genannt und diese Veränderungen sind sogar bis ins Hohe Alter möglich. Es ist nachgewiesen worden, dass meditieren gegen Depressionen, Burn-out, Panikattacken, Angstzustände, Suchtverhalten oder Essstörungen hilft. Unser Konzentrationsvermögen und die Aufmerksamkeit nehmen zu, was heißt, dass wir jegliche Reize schneller sowie leichter verarbeiten können. Durch regelmäßige Praxis gelangen wir zu mehr innerer Ruhe und größerer Distanz zum Alltag. Wir können deutlicher spüren, was wir wirklich wollen! So lernen wir uns selbst noch besser kennen und aus den gewonnenen Erkenntnissen, können wir besser handeln.
Wie kann ich mit Meditation starten?
Auf vielen Bildern sieht man, wie Menschen die Beine im Lotussitz kreuzen, die Knie entspannt auf dem Boden ruhen und der Rücken kerzengerade ist. Aber nicht für jeden ist diese Sitzhaltung möglich, zumindest am Anfang!
Daher vorweg, du musst weder den Lotussitz noch den Versensitz oder eine andere Sitzhaltung bereits perfekt können. Auch Räucherstäbchen oder Kerzen müssen nicht in deine Praxis integriert werden, außer du möchtest es. Wichtig ist, dass du dich dabei wohl fühlst!
Als erstes klären wir, wo du am besten meditierst:
Wenn du möchtest, richte dir einen festen Platz ein, an dem du deine Meditationspraxis machst. Der Vorteil daran ist, dass dieser Platz nicht immer auf- und wieder abgebaut werden muss, sondern immer da ist und dich so an deine Praxis erinnert und du auch mal zwischendrin spontan zum Abschalten hinkommen kannst. Du kannst aber auch im Bus, der U-Bahn oder bei einem Spaziergang meditieren.
Als zweites kommen wir dazu, wann der beste Zeitpunkt zum meditieren ist:
Je früher du am Tag meditierst, umso besser, weil du so den ganzen Tag positiv beeinflusst. Wenn es für dich morgens nicht funktioniert, ist es genauso gut in der Mittagspause oder am Abend zu meditieren. Wichtiger ist es, Meditation als eine Routine in den Tag einzubauen, wie Essen oder Zähneputzen. Wähle zum Start den Zeitpunkt, der sich für dich am Besten anfühlt!
Als drittes sprechen wir darüber, wie lange du meditieren solltest:
Wie lange eine Meditation dauern muss, ist nicht vorgeschrieben! Du kannst mit 3 bis 5 Minuten pro Tag starten oder auch 10, 15 oder 20 Minuten. Viele Menschen mit langjähriger Erfahrung können 2, 3 oder mehr Stunden am Stück meditieren. Ich empfehle dir am Anfang lieber kürzer zu meditieren, damit du langsam rein kommst und nicht die Lust verlierst, weil du eine gefühlte Ewigkeit still sitzen musst. Du kannst auch mal länger meditieren, wenn es sich für dich gut anfühlt. Stell dir gerne anfangs einen Timer, aber wähle dabei einen sanften Ton, der dich aus deiner Praxis zurück holt.
Als viertes kommen wir dazu, wie oft du meditieren solltest:
Wie oft am Tag du meditierst spielt keine große Rolle, viel wichtiger ist es regelmäßig zu meditieren. Starte mit einmal am Tag und bleibe dabei für mindestens 30 Tage. Du kannst jederzeit auch mehrmals meditieren, aber versuche es mindestens einmal.
Eine Frage haben wir bisher noch nicht geklärt und die ist, welche Körperhaltung du am besten einnimmst.
Für die meisten Meditationen ist es ratsam zu sitzen. Hier spielt es jedoch keine Rolle, ob du auf einem Meditationskissen oder einem Stuhl sitzt. Bei manchen Meditationen kann man auch Liegen, Stehen oder Laufen.
Beim Sitzen ist es wichtig, dass der Rücken so gerade wie möglich gehalten wird und das ohne sich dabei zu verspannen. Dabei kann es helfen, sich auf ein Kissen zu setzen, das Becken zu erhöhen, was wiederum dem Rücken hilft sich zu strecken.
Unsere Hände ruhen auf den Knien oder im Schoß, die Handflächen zeigen nach oben.
Wichtig ist, dass dein Atem während der Meditation frei fließen kann! Daher ist es ratsam keine zu enge Kleidung zu tragen. Hast du dich dazu entschieden in deiner Mittagspause zu meditieren, dann lockere hier einfach den Hosenbund.
Fühlt es sich für dich anfangs stimmiger an im Liegen zu meditieren, weil du deine Praxis vor dem Schlafen gehen machst, dann lege dich auf den Rücken, lockere deine Beine und Füße und lege die Arme seitlich etwas vom Körper entfernt mit den Handflächen nach oben ab.
Egal für welche Körperhaltung du dich entscheidest, achte darauf, dass deine Wirbelsäule so gerade wie möglich ist! So können die Energien frei fließen! Gammeln wir im Sessel oder sitzen wir schief, erschwert es die Meditation.
Hast du dich einmal für eine Körperhaltung entschieden, dann behalte sie während der Meditation möglichst bei. Je stiller du deinen Körper hältst, je ruhiger kann dein Geist werden.
Sprechen wir noch kurz über die Augen, denn da stellt sich auch die Frage, ob diese geschlossen sind oder auf bleiben. Schließen wir unsere Augen sanft, fällt es uns leichter den Blick nach innen zu richten, weil uns im Außen nichts ablenken kann. Du kannst aber auch die Augen auf einen Punkt auf dem Boden fokussieren, gerade wenn du im Bus oder der Bahn meditierst.
Wie beginne und beende ich meine Meditationspraxis?
Beginne damit, dass du deine Körperhaltung einnimmst und achte darauf, dass du ab jetzt ungestört sein kannst. Schließe deine Augen, atme ein paarmal bewusst ein und wieder aus. Richte den Fokus auf deine Atmung und versuche so alles im Außen loszulassen. Starte dann mit der Meditationsform, für die du dich entschieden hast.
Beende deine Meditation indem du traditionell deine Handflächen aneinander legst und so vor der Brust auf Höhe des Herzens bringst. Verneige dich in Dankbarkeit und schenke dir ein Lächeln. Öffne langsam deine Augen und zwinkere gerne ein paar mal.
Ich persönlich beende jede Meditation oder Yogapraxis mit einem kleinen Dankbarkeitsritual, indem ich mich innerlich für alles bedanke was mir gerade in den Sinn kommt und dieses Ritual mit 3x Danke beende.
Sich danach zu Strecken und zu Dehnen tut oft sehr gut! Natürlich nur, wenn es die Umgebung zulässt.
Meditation ist eine Investition in uns selbst, wir nehmen uns Zeit für uns und geben unserem Körper, Geist und der Seele etwas gutes. Was uns wiederum zurück gegeben wird. Nach einer gewissen Zeit an regelmäßiger Praxis, wird es zum Standard unseres Lebens, es wird unser tägliches Elixier ohne das wir auf Dauer nicht mehr leben wollen. So lernen wir, dass wir es uns selbst wert sind, nett zu uns selbst zu sein. Unsere Wertschätzung für uns selbst steigt und so steigt auch die Wertschätzung anderer für uns.
Am besten du probierst es einfach mal ganz unvoreingenommen aus! Bei einigen wirkt bereits die erste Meditation, bei anderen dauert es länger, also lass dich nicht verunsichern, falls du nicht sofort etwas spürst.
In meinem Podcast findest du bereits ein paar Meditationen mit denen du starten kannst.