Stress - Wie er entsteht und sich auf unseren Körper auswirkt

Stress hat viele Gesichter, aber wie entsteht er eigentlich und was für unterschiedliche Formen gibt es? Wieso machen immer mehr Menschen so einen Wind um diese Sache? Ganz einfach, Stress kann zu einer dauerhaften Belastung führen, die Dein Leben beeinträchtigt. Es gibt vermutlich keinen Menschen, der nicht schon einmal Stress hatte, wegen irgendetwas gestresst war oder sogar dauerhaft gestresst ist. Ich selbst kann davon auch mehrere Lieder singen…

Aber nun erstmal eines nach dem anderen und von ganz vorne.

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Was ist Stress überhaupt und wie entsteht er?

Stress ist dann Dein Begleiter, wenn plötzlich alles zu viel ist, alles nervt und Du eigentlich nur noch Deine Ruhe haben möchtest. Oft tritt Stress mit körperlichen Beschwerden wie beispielsweise Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme oder Verspannungen auf. Du fühlst Dich in Deiner Haut nicht mehr wohl und erkennst Dich selbst oft nicht wieder. Aber wer denkt schon bei diesen Symptomen an Stress, oft hinterfragt man diese Dinge erst anders und Stress kommt meistens nicht dran. Auch wenn unsere Stimmung immer schlechter werden, die Gedanken negativer und wir die Zuversicht sowie die Risikobereitschaft verlieren, denken wir weiter, dass bei uns von Stress keine Spur ist. Bestimmt hatte jeder von uns schon einmal so einen Zustand, im Idealfall nur für eine bestimmte Zeit.

 Wird Stress nicht erkannt, entwickelt er sich zu einem chronischen Stress, der ständig da ist, immer Dein Begleiter ist. Viele Menschen leiden bereits unter chronischem Stress und haben es nicht erkannt, denn für sie ist ihr Zustand normal. Es ist für diese Menschen normal dauernd unter Strom zu sein, nicht ruhen zu können oder auch mal für sich alleine zu sein. Oft sind es Sätze wie „Ich brauche nicht alleine daheim rum sitzen und mich langweilen“ oder „Ich bin einfach gerne unter Menschen“. Und andere werden sauer, wenn sie von außenstehenden immer wieder darauf angesprochen werden, dass sie ja nur noch unterwegs seien und nie Zuhause erreichbar. Freizeitstress gibt es tatsächlich auch, dass geschieht dann, wenn man zu viele Termine in seine Freizeit packt und keine Zeit mehr daheim für sich selbst und zum ruhen hat und nein, Essen, Schlafen oder Fernsehen zählt nicht dazu.

Leider gibt es keine genaue Definition die helfen kann, Stress aufzulösen, aber es gibt verschiedene Methoden den Stress zu reduzieren oder ihm vorzubeugen! Was da dazu gehört, erzähle ich in einem anderen Artikel, denn sonst würde es heute zu lange werden. Stresssymptome sollte jeder ernst nehmen, denn dauerhafter Stress kann zu dauerhaften Erkrankungen führen und auch zu Burnout.

Jeder Mensch ist anders und so gibt es auch unterschiedliche Dinge oder Situationen die einen stressen können. Mich stresst beispielsweise Auto fahren auf der Autobahn, vor allem wenn es dann auch noch regnet oder schneit! Wenn ich Beifahrer bin ist es meistens leichter, als wenn ich selbst fahre. Aber was passiert da in mir? Ich bin schon vor der Abfahrt angespannt und nervös. Im Auto angekommen überprüfe ich, ob für mich alles passt im Auto. Ich fahre los und schon bei der Auffahrt wird mein Atem schwer und unruhig, ich bete das ich eine gute Möglichkeit habe gleich auffahren zu können und das nicht so viel Verkehr ist. Ist dies geschafft zittere ich weiter bis zum nächsten LKW oder anderen Gefährten die man eventuell überholen muss. Mich stressen vor allem diese Raser und Drängler auf den Autobahnen. Ja und die LKWs, denn hier habe ich immer Angst, dass diese auf meine Spur fahren während ich sie gerade überholen möchte, denn genau das ist mir schon einmal passiert (Gott sei Dank mit gutem Ausgang!). In solchen Situationen bin ich wahnsinnig angespannt, höre teilweise sogar auf zu atmen und werde erst ruhiger, wenn ich auf der rechten Spur bin. Ich bin die ganze Fahrt meist recht verkrampft, atme unregelmäßig, mein Puls geht schneller und mein Kopf ist innerlich am Rasen. Wenn ich an meinem Ziel angekommen bin, brauche ich erstmal einen Moment Zeit, um all die Anspannung von mir abfallen zu lassen. Ja, das ist Stress!

Was bei jedem zutrifft ist, dass wenn man über einen langen Zeitraum seine Energie bis an den Rand ausreizt, sich keine Pause gönnt, sondern von einem zum anderen hetzt oder die Arbeit nicht liegen lassen kann, gestresst ist! Dann gibt es auch „kleinere“ Situationen wie im Stau stehen, einen Vortrag halten, einen wichtigen Termin wahrnehmen usw. die uns kurzzeitig in Stress versetzen können.

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Eine ganz andere Seite von Stress ist, wenn dieser mental auftritt, denn dieser wird oft erst später bemerkt. In diesem Zustand macht man sich gedanklich fertig, weil alle Gedanken nur noch um ein Thema kreisen und meisten werden die Gedanken von Zeit zu Zeit immer negativer! Vielleicht kennst Du das ja auch, Du willst ein bestimmtes Projekt erarbeiten und machst Dir vorher schon etliche Gedanken darüber, ob es den Personen gefallen wird, ob es gut ankommen wird, es gut genug ist usw. oder Du musst eine bestimmte Aufgabe bei Deiner Arbeit erledigen und es funktioniert nicht so wie gedacht, es ist vielleicht super wichtig für Dein Unternehmen oder Deine Karriere, aufwendiger als gedacht weswegen Du mehr Zeit dafür benötigst - länger arbeitest und die Arbeit sogar im Kopf mit nach Hause nimmst.

Mentaler oder psychischer Stress entsteht wenn man Druck von Außen bekommt oder sich selbst Druck macht! Auch bei Kindern und Jugendlichen kommt es ganz häufig zu mentalem Stress gerade in der Schule, Stichwort Leistungsdruck, oder auch sobald sie in den Sozialen Medien unterwegs sind. Gerade im Social Media kommt es immer mehr zu psychischem Stress, weil diese Welt so schnelllebig und scheinbar perfekt ist. Man möchte dazu gehören, viele Follower haben, wunderschön aussehen oder einen tollen Feed haben. Jeder muss ständig präsent sein, denn sonst verliert man diese ständige Anerkennung. Das kann auch bei Erwachsenen zu Stress führen und ist egal ob Jugendlich oder Erwachsen nicht zu unterschätzen!

Ich finde mentalen oder psychischen Stress fast gefährlicher wie Stress der durch Situationen oder die Arbeit ausgelöst wird, denn er bleibt oft sehr lange unbemerkt und wird einfach hingenommen. Außerdem kann man psychischen Stress nur durch viel Arbeit an sich selbst erkennen und so auch behandeln bzw. eindämmen oder vermeiden. Ich würde fast sagen, dass psychischer Stress uns in einer Depression treiben, während Stress durch die Arbeit und Alltag zu einem Burnout führen kann!

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Aber was passiert bei Stress in unserem Körper?

Unser Körper besteht aus Millionen von Zellen, von denen jede eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen hat. Zellen mit der gleichen Aufgabe können sich zusammen schließen und so ein Gewebe oder Organ bilden. Eine Aufgabe könnte beispielsweise die Regulierung der Atmung sein oder der Verdauung oder auch die Steuerung der Bewegung. Damit diese Abläufe koordiniert erfolgen, ist quasi ein Nachrichtensystem erforderlich, welches jede einzelne Funktion aufeinander abstimmt und dies ist das Nervensystem!

Wenn wir gestresst sind gerät unser Nervensystem durcheinander, die Funktionen und Aufgaben können nicht mehr in ihrer gewohnten Bahn verlaufen. Je länger dieser Zustand andauert umso schlechter für unsere Zellen, für unseren Körper…

Das Nervensystem besteht aus zwei Teilen, dem Zentralem und Peripheren Nervensystem. Zum Zentralen Nervensystem zählen das Gehirn und das Rückenmark. Das Periphere Nervensystem teilt sich noch einmal in das willkürliche Nervensystem, welches alle willentlichen Bewegungen steuert und in das unwillkürliche oder vegetative Nervensystem auf, welches die verschiedenen inneren Aktivitäten unseres Körpers steuert. Dieses vegetative Nervensystem hat zwei weitere Unter-Nervensysteme, der Sympathikus, welcher anregende und mobilisierende Funktionen hat und der Parasympathikus, der die Funktionen beruhigt bzw. bremst. Wir benötigen beide Unter-Nervensysteme um in Balance zu sein und Stress wieder abzubauen.

Der Sympathikus versetzt unseren Körper in einen Zustand der Spannung, welchen wir benötigen, wenn wir handeln, denken, sprechen, eben auf äußere Anforderungen reagieren möchten. Er macht uns wach und schüttet vermehrt Adrenalin und Noradrenalin aus. Diese beiden bewirken, dass sich der Puls, Herzschlag und Atmung beschleunigen. So kann dem Körper mehr Sauerstoff zugeführt werden, damit die Bewegungsmuskulatur mit Blut versorgt ist. Aber diese sollten auch wieder abgebaut werden und dafür benötigen wir den Parasympathikus.

Der Parasympathikus versetzt unseren Körper in einen entspannten Zustand, indem er sich erholen kann. Beschädigte Zellen können so repariert werden und die Erfahrungen sowie Informationen werden vom Gehirn verarbeitet. Auch unsere Haut regeneriert sich und die Energiereserven werden aufgefüllt. Der Herzschlag beruhigt sich und die Atmung wird wieder flacher. Er wirkt vor allem im Schlaf und in Entspannungsphasen. Er schafft die gesunden Vorraussetzungen für körperliche und mentale Leistungsfähigkeit.

Ja, das ist alles auf den ersten Blick nicht ganz so leicht zu verstehen… Wichtig ist nur, dass man weiß, dass sich jede Art von Stress dauerhaft ungünstig auf den Körper auswirkt und wir Phasen der Entspannung benötigen!

Die Stufen des Stress-Syndroms:

Wie oben beschrieben, ist der Parasympathikus für die Beruhigung in unserem Körper zuständig und bei lang anhaltendem Stress kommt er seiner Aufgabe nicht nach. Was heißt, dass die Muskeln angespannt bleiben, der Herzschlag beschleunigt ist und die Nerven in Alarmbereitschaft sind. Auch werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin weiter ausgeschüttet, aber nicht abgebaut.

Wenn nach der ersten Stressphase keine Entspannung eingelegt wird, dann reagiert der Körper und das Gehirn bei der nächsten Stresssituation stärker! Beispielsweise in dem an einem Tag plötzlich alles schief zu laufen scheint und man sich mehr darüber ärgert als notwendig. Folgen solche Momente immer häufiger aneinander, steigt auch die Erschöpfung und körperliche Beschwerden werden auftreten. Der Weg in eine Ersatzbefriedigung (Süßigkeiten, Alkohol, Fernsehen, Drogen…) liegt dann oft sehr nahe, aber schafft keine dauerhafte Lösung.

Um aus so einem Stress herauszukommen hilft es nur mit Entspannung gegen zu wirken! Sich bewusst eine Pause gönnen, ruhen und vielleicht einen Entspannungskurs zu besuchen! In den asiatischen Ländern gibt es beispielsweise viel weniger Erkrankungen durch Stress, diese Menschen leben von Haus aus ruhiger, sind in ihrer Mitte und halten die Balance zwischen Anspannung und Entspannung. 


Gerade in unserer aktuellen Zeit häufen sich stressige Situationen. Wir arbeiten vermehrt im Homeoffice, vielleicht ist der Mann nun plötzlich Zuhause und man sollte als Frau dennoch den Haushalt machen und sich um die Kinder kümmern, während der Mann seine Ruhe benötigt, um arbeiten zu können. Oder die ganze Ungewissheit, weil man einfach nicht weiß, wie es mit dem Corona-Virus weitergehen wird, wann sich unser Leben wieder etwas normalisieren wird, kann einen psychisch sehr stressen und mitnehmen. Auch die Angst erkrankt zu werden, seinen Job zu verlieren oder einen geliebten Menschen daran zu verlieren führt zu Stress.

Wichtig ist, dass man erkennt, wenn man angespannt ist und sofort mit aktiver Entspannung entgegen wirkt! Gerade jetzt hilft es bewusster zu leben, mehr auf sich und seine Mitmenschen zu achten und lieber einmal mehr einen Gang runter schalten, als einen Gang nach oben. Sich selbst etwas öfter zurück nehmen und die vielleicht gewonnene Zeit bewusst genießen!

Was ich mache, um Stress vorzubeugen und zum entspannen erzähle ich in einem anderen Artikel…

Alles Liebe

Katja

Hier findest Du meine Lieblingsprodukte, die mir auch dabei helfen Stress abzubauen!

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